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​Das grosse Ganze

Das Leben, die Kinder und die Nachhaltigkeit

Plastic kills oder Wie eine Doku mein Leben veränderte

9/6/2016

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Bis ich Mutter wurde, habe ich einen Großteil meiner Freizeit in Kinosesseln verbracht. Weniger die Blockbuster, sondern eher die Arthouse-Filme und auch Dokumentationen haben es mir angetan. Ich konnte völlig in die Welt auf der Leinwand eintauchen und alles um mich herum vergessen...  

​Meine Kino-Jahreskarte machte es möglich. Ich liebte es, manchmal sonntags drei Filme nacheinander zu schauen, zwischendrin kurz was essen gehen, um den Block spazieren (die Werbung kannte ich eh schon) und so den ganzen Tag zu vertrödeln, herrlich! Viele Filme haben mich berührt, in einige habe ich mich verliebt, große und schöne Kino-Momente, doch nur wenige lassen mich gar nicht mehr los.
Plastic Planet von Werner Boote lässt mich seit März 2010 nicht mehr los, hat mich so tief berührt und schockiert und wirkt noch immer nach.
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Schon in der Schule hätte ich mich als umweltbewusst bezeichnet, zeichnete im Kunstunterricht die Erde als Planet der Zerstörung, heulte Rotz und Wasser bei der Berichterstattung über Hühner in Legebatterien und jubelte über den Erfolg der Greenpeace-Kampagne gegen die Versenkung der Ölplattform Brent Spa im Meer. Ich war eben immer eher so der Hippie-Typ, doch dieser Film rüttelte mich wacher und veränderte alles: meine Sichtweise auf das Leben, auf unser Verhalten, auf den Konsum und Materialien an sich.
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Leute tragen ihre gesamte Habe aus Plastik und stapeln sie ansehnlich zu Bergen auf, um darin zu posen... Wunderschöne Produkte? Boote, dessen Großvater selbst Kunststoffe produzierte, widmet sich dem Thema auf eine sehr unterhaltsame Weise, ja mit einem gewissen Galgenhumor. Er unternimmt eine Weltreise und folgt der Spur der bunten Plastikwelt. Wir alle sind umgeben von Dingen aus Plastik, nutzen es jeden Tag, kaum ein Artikel, der ohne auskommt. Kinder spielen in Plastik, Menschen Essen aus Plastik, leben in Plastik, Tiere sterben an Plastik. Boote zeigt erst den Nutzen, dann die Gefahren von Plastik für die Natur, die Tierwelt und den menschlichen Organismus auf. Durch Interviews mit Vertretern der Industrie, Ärzten und Wissenschaftlern puzzelt Werner Boote Fakt für Fakt ein verhängnisvolles Portrait dieser Kunststoffe zusammen, das einem den Atem nimmt. Plastik findet sich in unserem Blut und die Weltmeere sind voll davon. Die Bestandteile in Kunststoffen können hormonähnlich wirken, das Erbgut verändern, krebserregend sein und die Hirnentwicklung schädigen. Diese unfassbaren Ausmaße hatte ich nicht erwartet. Ich war schockiert. Warum tut niemand was? Und wie erschreckend ist es, dass die profitgierige Industrie einfach die Augen davor verschließt, ja teils die Produzenten nicht einmal selbst zu wissen scheinen, was sie da chemisch gesehen eigentlich verkaufen? Das ist alles so grauenerregend, in den ersten Monaten nach dem Film ekelte ich mich regelrecht vor Plastikfolien... Ich musste sofort mein Leben ändern und zumindest in meinen Kaufentscheidungen bewusst darauf eingehen.
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Auf dem Plakat zum Film lese ich: „Wenn Sie diesen Film gesehen haben, werden Sie nie wieder aus einer Plastikflasche trinken.“ Tja, was soll ich Euch sagen, es hat funktioniert. Und sogar noch mehr. Mittlerweile habe ich einige Dinge umgestellt und es fehlt mir an nichts. Ich habe auch meine Eltern bewegt, auf Wasser aus Glas-Pfandflaschen umzusteigen und das Thema natürlich im Freundeskreis weitergegeben.

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Mit Kindern ist es manchmal schwerer, Kunststoffe wegzulassen. Gerade beim Thema Wickeln, sind wir doch sehr bequem und benutzen die Wegwerfwindeln, die Öko-Variante liefen leider immer wieder aus. Baumwollwindeln, selbst in Höschenform zum Kletten, schlossen wir nach einigen Tagen wegen des riesigen Aufwands des Waschens aus, auch weil unser Sohn, sobald seine Windel nass war, sofort nur noch weinte, er fühlte sich sichtlich unwohl damit. Aber ich habe Freunde, bei denen diese Baumwollvariante sehr gut funktioniert hat, dabei auch noch Geld und Ressourcen spart. Vielleicht hätten wir einfach länger dran bleiben müssen. Vielleicht ist es aber auch schwer, wirklich alles wegzulassen. 
Das heißt aber nicht, dass ich nun aufgegeben hätte. Denn ich bin überzeugt davon, dass jede kleine Aktion hilft. Die Handlung einer einzelnen Person mag klein erscheinen, betrachtet man viele zusammen, wachsen sie und haben einen Einfluss. Es ist Zeit, dass sich die Konsumenten ihrer Macht bewusst werden. Wir haben die Macht! Jedes Ding zählt. Und in diesem Fall ist es gerade das Ding, was nicht in unserem Warenkorb landet... Leute, wir haben die Macht!
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Gerade hat Rewe bekannt gegeben, zukünftig keine Plastiktüten mehr zu verkaufen, es geht eben doch! dm-Drogeriemarkt macht es bei uns schon länger so und weitere werden folgen. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Weitere Bereiche müssen zusätzlich geregelt werden, denn alle werden es nicht freiwillig tun. Diese kleinen kostenlosen Obst-Tüten voller Weichmacher müssen folgen.
Ich nehme sie niemals mit, besonders da Obst und Gemüse ja meist quasi eine natürliche Verpackung mit ihrer Schale haben. Mit ein bisschen Kontrolle über die losen Sachen und gutem Willen für den Rest klappt das sehr gut. Ich versuche auch, abgepackte Dinge zu meiden, oder entscheide mich bewusst für die Variante im Glas oder zumindest mit weniger Verpackung. Beim Bäcker lasse ich mir auch das geschnittene Brot in der Papiertüte geben. In den nächsten Beiträgen will ich Euch noch mehr Bereiche aus dem Alltagsleben zeigen, in denen es gar nicht so schwer ist, auf natürliche Materialien zurückzugreifen... Bis dahin lege ich Euch eine meiner Lieblingsdokumentationen ans Herz.

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Plastic Planet hat sich in mir festgesetzt, hat mir ein Tor in ein neues Denken geöffnet, hat mein Kaufverhalten verändert und mein Umweltbewusstsein geschärft. Das möchte und muss ich hier mit Euch teilen.
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Hand aufs Herz: Wie steht Ihr zum Thema Plastik?
Maxi
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Mehr Infos zum Film gibt es hier.
Mehr Infos zum Thema Plastik gibt es hier und hier.

Angaben zum Urheberrecht:
Die Rechte aller verwendeten Fotos in diesem Beitrag liegen bei Thomas Kirschner © thomaskirschner.com
Plastic Planet, Dokumentation, Österreich, Deutschland 2010, Regie: Werner Boote, Farbfilm Verleih
Vielen Dank an Farbfilm Verleih für die Bereitstellung der Bilder!
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